ENTWICKLUNG EINER FELDTESTMETHODE UND EINER ANGEMESSENEN ANBAUTECHNOLOGIE ZUR VERRINGERUNG DER BODENDEGRADATION
Zusammenfassung
Für die Landwirtschaft stellt es ein ernsthaftes Problem dar, wenn während der Bodenbearbeitung und Aussaat die Bodenfeuchtigkeit nicht optimal ist. Dies kann teilweise durch die Kombination agrotechnischer Maßnahmen kompensiert werden, sodass alle Arbeitsschritte mit gekoppelten Maschinen möglichst nahe am optimalen Zeitpunkt erfolgen. Der Einsatz präziser Technologien ist sowohl für die Bodenbearbeitung als auch für die Aussaat unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben – sowohl hinsichtlich Ertragssteigerung als auch Kostenreduktion. Der Effekt dieser Maßnahmen kann jedoch nur durch Ertragsmessung bei der Ernte quantifiziert werden. Anhand der daraus entstehenden Ertragskarten lässt sich erkennen: Die Bodenstruktur spielt eine entscheidende Rolle für die Fruchtbarkeit.
Unzureichende Bodenbearbeitung kann zu Strukturzerfall, geringerer Porosität und Bildung von Verdichtungen führen – schlimmstenfalls entsteht eine durchgängige, harte Schicht, die die Wurzelbildung hemmt. Während konventionelle Verfahren viel Diesel verbrauchen, kann dies bei pfluglosen, kombinierten Verfahren deutlich gesenkt und gleichzeitig der Ertrag erhöht werden. Klassische Systeme ignorieren zudem innerhalb der Felder bestehende Ertragsunterschiede – sei es bei Pflanzdichte, Düngung oder Ernte. Deshalb brauchen Hauptkulturen eine technologische Erneuerung – mit präziser Technik und bodenschonender Bearbeitung.
Zur Zielerreichung werden Versuchspflanzen und -standorte bestimmt. Die Betriebe im Konsortium arbeiten auf unterschiedlichsten Böden – ideal für vielfältige Tests. Nach Vorarbeiten starten vor Ort Messungen zum physikalischen Zustand des Bodens, um eine spezifische Geodatenbank samt Karten zu erstellen. Für alle Kulturen beginnen parallel Pflanzenanalysen. Im Fokus steht die Anwendbarkeit verschiedener Bodenbearbeitungssysteme, besonders im Hinblick auf organisches Materialmanagement. Die empfohlene Anbautechnik wird bei allen Pflanzen umgesetzt. Bereits im ersten Jahr erfassen die neuen Maschinen (Bodenbearbeitung, Aussaat, Ernte) die für präzise Landwirtschaft nötigen Daten.
Ziel ist die Entwicklung feuchtesparender, strukturfreundlicher Systeme. Dazu gehört das gleichmäßige Einarbeiten von Ernteresten, der Einsatz von Zwischenfrüchten sowie die Wirkung organischer Düngung auf die Bodenstruktur. Mithilfe der Ertragsmessung entstehen immer präzisere Anbauzonen – Grundlage für künftige differenzierte Ausbringung von Betriebsmitteln. Durch Fahrspurmanagement werden nur die Zwischenreihen verdichtet – in den Reihen beginnt ab dem dritten Jahr die Strukturbildung, was auch belegt wird.
Zukunftsweisend ist eine großflächige Verbreitung bodenschonender, feuchtesparender Verfahren in Ungarn. Die Technologie lässt sich auch auf andere Ackerbaukulturen sowie auf Trocken- und Bewässerungsbedingungen übertragen. Besonders bei Bewässerungssystemen können strukturfreundliche Methoden Effizienz und Wirtschaftlichkeit steigern.
Daten
REGION
Nördliche Tiefebene, Kreis Hajdú-Bihar
KONSORTIUM
Discovery Center nKft | Gödöllő
FINANZIERUNG
Programm zur ländlichen Entwicklung
Eigene Quelle
OPERATIVE MITGLIEDER
Balogh Farm Kft. | Produzent
Geo-terra 96 Kft. | Produzent
Szabó Károly | Produzent
Karcza Gábor | Produzent
Tikász Tamás | Produzent
Dr. Ferencsik Sándor | Forscher
Dr. Dobos Endre Zsolt | Forscher
VOLLES BUDGET
324 891 eFt
MEILENSTEINE
- 2017
Einreichung des Antrags
Einreichung des Projektantrags bei der zuständigen Behörde. Anschaffung präziser Geräte durch die Landwirte zur Datenerfassung sowie zur Umsetzung und Evaluierung der im Projekt getesteten Analysemethoden. - 2019
Bewilligung
Positive Bewertung des Antrags. Anschaffung von Maschinen und Betriebsmitteln für alle beteiligten Landwirte. - 2020
Bodenprobenahme
Durchführung der Bodenprobenahme. Auf Basis von Laborergebnissen, früheren Ertragskarten und NDVI-Aufnahmen entstehen Empfehlungen. Erste Einsätze der angeschafften Maschinen – essenziell für die Datenerfassung. Vorbereitung der Versuchsflächen in der zweiten Jahreshälfte. - 2021
Forschung
Start der empfohlenen Anbaumethoden bei allen Landwirten. Ganzjähriges Monitoring und Datensammlung. Am Ende der Saison gemeinsame Auswertung mit jedem Betrieb. Auf Basis der Erfahrungen und Daten entsteht der Versuchsplan für das Folgejahr. - 2022
Studie
Beginn des dritten Versuchsjahres, basierend auf den gesammelten Daten der Vorjahre. Ausreichend Informationen stehen nun für statistische Auswertungen zur Verfügung. Erstellung einer wissenschaftlichen Studie. Fachliches Feldtreffen vor Ort. - 2023
Veröffentlichung
Veröffentlichung der auf dem Projekt basierenden Fachpublikationen. Patentprüfungen. Projektabschluss.